Datum | Details |
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29.06.2011 | Umwandlung in Postulat 2008/269 Motion der Grüne-Fraktion vom 11.06.2008: Dachflächen, Nutzung zur Gewinnung von Solarwärme Text siehe Dokument
Beschlussnummer: 1485
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27.11.2008 | Stadtrat, Entgegennahme als Postulat Dokumente: 2008_0269.pdf (39 KB) |
12.06.2008 | Eingang, Frist 6 Monate 2008/269 Motion der Grüne-Fraktion vom 11.6.2008: Dachflächen, Nutzung zur Gewinnung von Solarwärme Von der Grüne-Fraktion ist am 11.6.2006 folgende Motion eingereicht worden: Der Stadtrat wird beauftragt, dem Gemeinderat eine Weisung zu unterbreiten, die eine weitgehende Nutzung aller geeigneter Dachflächen in der Stadt Zürich, welche nicht für Grünflächen oder Terrassen verwendet werden, zur Gewinnung von Solarwärme mittels Sonnenkollektoren und / oder Strom mittels Photovoltaik-Anlagen vorsieht. Gleichzeitig ist eine Verordnung auszuarbeiten, die eine Kollektorpflicht für alle städtischen Gebäude vorsieht, welche ihren Wärmebedarf nicht durch andere erneuerbare Quellen decken. Für die ersten 1'000 Dächer stellt die Stadt ein Förderprogramm auf die Beine. Hierzu ist dem Gemeinderat ein Rahmenkredit im Umfang zu 20 Mio. CHF vorzulegen. Begründung: Die Kraft der Sonne ist beeindruckend: Pro Jahr bestrahlt sie die Schweiz mit 52'000 Milliarden Kilowattstunden Energie. Das entspricht dem 220fachen des schweizerischen Gesamtenergieverbrauch. Es macht grossen Sinn, diese riesige Energiequelle mittels Sonnenkollektoren auf unseren Dächern direkt anzuzapfen, sie liefert warmes Wasser für den täglichen Gebrauch und kann zur Heizungsunterstützung herangezogen werden. Obwohl die Sonne gratis scheint und diese Energie unbegrenzt vorhanden ist, bewegt sich die solare Wärmegewinnung immer noch im Promillebereich. Die Schweiz ist in hohem Mass von zunehmend teureren und unsichereren Energieimporten abhängig, diese Abhängigkeiten gilt es möglichst schnell zu reduzieren. Die Dachflächen der Schweiz, etwa ein Hundertstel der Landesfläche - würden ausreichen um den gesamten Wärmebedarf unseres Landes durch Sonnenenergie zu decken. Zudem haben sich in den letzten Jahren die Preise für Kompakt-Solaranlagen stark nach unten bewegt. Heutige Anlagen sind in 5 Jahren amortisiert. Dies wurde möglich durch grössere Produktionsmengen und verbesserter Installationstechnik. Auch die Leistungsfähigkeit pro Quadratmeter Kollektorfläche hat um 20% zugenommen und nimmt mit dem Fortschritt weiter zu. Mittels eines konsequenten Einsatzes von Sonnenkollektoren zur Warmwassergewinnung könnte die Stadt Zürich einen gewichtigen Beitrag zur Reduktion des CO2-Ausstosses beitragen und so den Klimaschutz aktiv fördern. In der im Auftrag des ewz von der Firma NEI Nowak Energie & Technologie erstellten Studie „Potenzialabschätzung für Sonnenkollektoren in der Stadt Zürich" werden folgende Aussagen zu Zürich gemacht: Im Gebäudepark der Stadt Zürich finden sich 2,771 km2 Dachflächen, die für die solarthermische Nutzung grundsätzlich geeignet sind. Dies sind gut besonnte Dachflächen ohne störende Aufbauten, Nutzungskonkurrenz und Verschattung. Unter der Voraussetzung optimierter Ausrichtung und Integration der Sonnenkollektoren (z.B. Aufständerung der Kollektoren auf Flachdachflächen) ergibt sich immer noch ein Kollektorenflächenpotenzial zwischen 0,908 und 1,564 km2. Solarthermische Beiträge zur Warmwasserversorgung sind bei 3 von 4 Gebäuden möglich. Bei 1 von 3 Gebäuden kann mit Kombisystemen gar eine solare Heizungsunterstützung in Betracht gezogen werden. Unter Berücksichtigung effektiv nutzbaren Potenzialflächen wird das solarthermische Energieproduktionspotenzial für Warmwasser plus Heizunterstützung in selbiger Studie konservativ auf insgesamt 185 GWh geschätzt, was immerhin zwischen 25 -30% des gesamten Warmwasserbedarfs und einen kleinen einstelligen Anteil des benötigten Raumwärmebedarfs ausmacht. Mindestens dieses Potenzial muss so schnell wie möglich ausgenutzt werden. Die Stadt Zürich ist gehalten mittels dem zu bewilligenden Rahmenkredit nicht nur die Sonnenkollektoren und deren Installation selber entsprechend zu fördern, sondern auch die Aus- und Weiterbildung von Fachpersonal. Ausserdem ist die Vermarktung und Bewerbung von Sonnenkollektoren entsprechend um ein Vielfaches zu steigern und äusserst aktiv voranzutreiben. Der Motionstext fordert ausdrücklich die Nutzung geeigneter Dachflächen für die Wärmegewinnung und / oder für die Stromproduktion vor. Mittelfristig werden Photovoltaik-Anlagen sehr viel günstiger und vor allem um einiges effizienter als heute sein. Solarenergie wird gemäss der von der Bank Sarasin lancierten "Sarasin European Solar Power Index" in zehn Jahren günstiger sein als konventionelle Energie. Deswegen ist bei jeder nutzbaren Dachfläche zu prüfen, welche Fläche sich besser für die Wärmegewinnung bzw. für die Stromproduktion eignet.
Beschlussnummer: 3196
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